"Die Leere im Herzen: Special Kakashi" von winter81 | Naruto > Naruto FF (2024)

Hi,

heute findet diese Geschichte ihr Ende, d. h. dieses ist das letzte Kapitel. Ich möchte mich bei allen bedanken, die bis hierher am Ball geblieben sind. Ein ganz besonderer Dank geht raus für die Favos, Empfehlungen und Reviews, die Ihr mir dagelassen habt. An dieser Stelle möchte ich die liebe Miku192 nochmal gesondert erwähnen. Vielen lieben Dank für deine Unterstützung!

Vielleicht nutzen einige von Euch die Gelegenheit mir eine Rückmeldung am Schluss, quasi ein Gesamtfazit, zu geben. Ich würde mich sehr darüber freuen! Denn von solchem Austausch lebt eine Plattform wie diese und Feedback gibt die nötige Motivation, damit Schreiberlinge, wie ich, sich dem Nervenkrieg einer Veröffentlichung aussetzen. Denn das ist es für mich jedes Mal, egal wie häufig man / frau es schon gemacht hat.

Jetzt bleibt mir nur noch, Euch ein schönes Wochenende im Kreise Eurer Liebsten und viel Spaß beim letzten Kapitel zu wünschen! Aber Achtung, denkt an die Triggerwarnung vom Beginn. Es geht nochmal ans Eingemachte.

Bleibt gesund und neugierig!

LG, winter
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Jahre später saß Kakashi in seiner Wohnung und starrte immer noch auf den Brief von Yamato. Diese Hartnäckigkeit war bewundernswert, aber an ihm war es einfach nur verschwendet. Er warf das Schreiben auf den Tisch. Müde schloss er seine Augen und ließ sich tiefer in das Polster sinken. Wie konnte er ihm nur begreiflich machen, dass das alles nichts nützte? Ratlos atmete er paar Mal aus. Dabei fiel sein Blick auf das Päckchen, das immer noch unberührt auf dem Tisch stand. Stirnrunzelnd griff er danach und riss es auf. Ein kleiner Karton ungefähr handgroß kam zum Vorschein, den er öffnete. Darin befand sich ein Zettel und etwas in Polsterfolie Eingeschlagenes. Kakashi faltete das Papier auseinander und erkannte sofort die Handschrift von Itachi Uchiha.

Senpai,

bevor Izumi und ich in den Urlaub fliegen, möchte ich Dir dies schicken. Ich habe es beim Inventarisieren eines der Familienlager gefunden. Es war bei Obitos persönlichen Sachen, die nach dem Unfall an meinem Vater als nächstem Verwandten übergeben worden sind. Offenbar hat er sie ungesehen eingelagert. Ich habe das Zeichen an dem Gerät sofort als deins erkannt. Da es Dir gehört, möchte ich es Dir wieder geben.

Itachi

Ungläubig legte Kakashi den Brief zur Seite und wandte sich wieder der Packfolie zu. Er öffnete es und hielt ein paar Augenblicke später ein Diktiergerät in der Hand. Am unteren Ende befand sich das Zeichen der Vogelscheuche. Sein altes Diktiergerät, welches er benutzt hatte, um...

Augenblicklich fing Kakashis Herz wild an zu klopfen. Instinktiv warf er es weg, es landete weich auf der anderen Seite der Couch. Der Grauhaarige schluckte hart und sah es immer noch entsetzt an. Schweißperlen traten auf seine Stirn. Dieses kleine Ding stand für alle seine Fehler, für alles, was damals schiefgegangen war und ausgerechnet jetzt trat es wieder in sein Leben. Damals nach Obitos Weggang hatte er es nicht mehr finden können, er musste es also mitgenommen haben. Doch Kakashi hatte keine Ahnung gehabt, dass er es bei dem Unglück dabei gehabt hatte.

Erinnerungen an sein letztes Gespräch mit Obito kamen in ihm auf und er musste keuchen. Rin hatte so recht behalten. Die Einsamkeit war der Preis für sein schändliches Verhalten, für seinen Verrat an ihrer Freundschaft gewesen. Erneut traten ihm Schweißperlen auf die Stirn und eine unangenehme Schwere breitete sich in ihm aus. Wieder sah er die toten Gesichter von Obito und Rin, die Wut in Obitos Augen und die Verletzlichkeit der jungen Frau, die er für seine Rache benutzt hatte. Sein Atem ging immer schwerer und er fühlte sich wie eingeschnürt. Mit letzter Kraft griff er nach dem Diktiergerät, eilte damit durch die Wohnung, während es in seiner Hand zu brennen schien und warf es schließlich in einen der Wohnzimmerschränke, dessen Tür er mit einem lauten Knall zuschlug. Keuchend ging er rückwärts wieder Richtung Couch, den Blick immer noch auf den Schrank gerichtet, als ob er jede Sekunde damit rechnen würde, dass sein "Feind" sich aus seinem Gefängnis befreien und ihn erneut foltern würde. Erschöpft ließ er sich auf das Möbel sinken und schlug die Hände vors Gesicht.

Es wird nie enden!

Resignation und Hoffnungslosigkeit machten sich in ihm breit und dehnten sich aus. Tränen sammelten sich in seinen Augenwinkeln und suchten sich lautlos ihren Weg über seine Wangen und das Kinn hinab nach unten.

Er versuchte es zu ignorieren, was ihm allerdings kaum gelang. Jedes Mal, wenn er sich in der Nähe des Schrankes aufhielt, fing sein Herz wild an zu klopfen. Schlafen tat er gar nicht mehr, und wenn doch, dann kamen die Alpträume zurück, stärker als jemals zuvor. Seine Augenringe wurden größer. An Arbeiten war nicht mehr zu denken, da er sich nicht konzentrieren konnte. Ernähren tat er sich nur noch von Kaffee und Instant-Ramen. Er verließ nicht mehr die Wohnung, schützte in der Kanzlei eine heftige Grippe vor, die ihn ans Bett fesseln würde. Er empfing keine Besucher, für Einkäufe nutzte er den Lieferservice des hiesigen Kombini. Er wurde immer blasser, war fahrig und nervös. Er wusste warum und konnte doch nichts dagegen tun. Wie bei einem Unfall, bei dem man nicht wegesehen kann, versuchte er es zu vermeiden und scheiterte dennoch kläglich. Auch jetzt stand er in seiner Küche mit einem Kaffeebecher in der Hand und starrte zum Schrank hinüber, der auf geradezu magische Weise seine Blicke auf sich zog. Drei Tage ging das nun schon so und dem Hatake war klar, dass dieser Zustand nicht mehr haltbar war. Doch was sollte er tun?

Du wirst noch verrückt, wenn das so weitergeht.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich das nicht schon bin.

Deswegen wird es Zeit, etwas zu unternehmen.

Und was?

Hol es raus!

Bitte?

Du hast schon verstanden. Hol das verdammte Ding aus dem Schrank.

Wer ist jetzt verrückt?

Mach einfach.

Und was soll das bringen?

Wirste schon sehen. Jetzt mach endlich.

Aber warum...

MACH, VERDAMMT NOCHMAL!!!

Zögerlich ging er zum Schrank und hob genauso seine Hand, die er sehr langsam Richtung Tür schob. Wie in Zeitlupe öffnete er sie und entdeckte sofort das silberne Schimmern im Inneren. Schwerfällig, als ob es ihn bereits jetzt sämtliche Kraft kostete, holte er das Diktiergerät heraus. Er betrachtete es genauer, während er langsam, fast schlürfend zum Sofa ging. Augenscheinlich hatte es den Unfall relativ unbeschadet überstanden, wie er verwundert feststellte. Ohne drüber nachzudenken, mehr mechanisch als bewusst, unterzog er den Recorder einem Funktionstest. Er drückte die Tasten, doch nichts geschah. Die Ursache hierfür war schnell gefunden. Nach all den Jahren konnte man nicht erwarten, dass der Akku noch Power hatte. Über sich selbst am meisten erstaunt, sah Kakashi sich dabei zu, wie er aufstand, in einer der Küchenschubladen nach einem Ersatz fahndete, zur Couch zurückkehrte und das Gerät mit frischer Energie bestückte. Er spulte vor und zurück, stoppte dann. Er schloss die Augen und nahm einen tiefen Atemzug. Als er schließlich auf Play drückte, hörte er ein leichtes Rascheln und Rauschen und dann Rins Stimme.

"...verraten, warum wir eigentlich hier langfahren?"
"Wieso fragst du?"

Das war die Stimme von Obito. Entsetzt stellte Kakashi das Gerät aus. Erneut klopfte sein Herz wie wild. Zunächst glaubte er sich getäuscht zu haben. Konnte das wirklich sein? Hatte das Gerät wirklich ihr Gespräch aufgezeichnet? Warum? Hatten sie es bewusst aufgenommen oder war es von allein angegangen? Er hatte es gebraucht gekauft, vielleicht war der Mechanismus...

Ist doch egal. Wer weiß das schon. Denk nicht soviel. Siehst du nicht die Chance?

Welche Chance?

Endlich Klarheit zu bekommen?

Über was?

Man, bist du blöd? Denk doch mal nach! Seit Jahren gibst du dir die Schuld an dem, was geschehen ist. Du hast jetzt die Gelegenheit herauszufinden, ob es stimmt oder nicht.

Du meinst...

Ja, genau das.

Und was wenn nicht?

Dann hast du nichts verloren, es ändert sich ja nichts. Du kannst dich weiter kasteien wie bisher und kommst in die Klapse. Aber wenn doch, hast du endlich die Möglichkeit...

Wofür?

Dir selbst zu vergeben, neu anzufangen, frei zu werden. Es sei denn, du findest diese Selbstbestrafung geil.

Mehrere Minuten starrte er den Recorder an. Wog die Argumente hin und her und versuchte eine Entscheidung zu treffen. Die Müdigkeit zerrte an ihm, sein Hirn fühlte sich an wie Wackelpudding, ein klarer Gedanke stellte sich einfach nicht ein. Doch plötzlich sah er Yamatos Gesicht vor sich. Hör auf, dich selbst zu quälen.

Hatte er das nicht zu ihm gemeint?

Mit nahezu letzter Kraft nahm er das Gerät und schaltete es an. Sein Herz klopfte wild. Im Hintergrund hörte er ein schnelles regelmäßiges leises Quietschen, das sich hin und her bewegte. Kakashi vermutete, dass es sich hierbei um den Scheibenwischer des Wagens handelte. Außerdem nahm er das Geräusch von Regen wahr.

"Ich habe gehört, dass die Strecke nicht besonders sicher sein soll...gerade bei diesem Wetter."
"Das bisschen Regen..."
"Bisschen? Es schüttet wie aus Kübeln und windig ist es auch. Nochmal die Frage, warum fahren wir hier lang?"
"Weil die Strecke kürzer ist. Ich will so schnell wie möglich aus Konoha weg."
"Bist du nicht ein bisschen paranoid?"
"Nein, ich will i h m nur nicht begegnen."
"Ich sag´s ja: Paranoid."
"Hör mal, es war Zufall, dass ich dich in diesem Café wieder gefunden habe. Nochmal riskiere ich das nicht. Seine perfiden Pläne soll er sich sonst wohin stecken."
"Fahr bitte nicht so schnell, Obito."
"Ich fahr nicht schneller als die Höchstgeschwindigkeit erlaubt, Rin."
"Trotzdem ist die Fahrbahn total nass. Der Scheibenwischer kommt ja nicht mal hinterher mit wischen. Siehst du überhaupt was?"
"Ich sehe genug."
Sie schwiegen eine Weile, in der Kakashi Rin leise summen hören konnte, das je abbrach.
"Irgendwie tut er mir leid."
"Wer?"
"Kakashi."
"Er ist ein Arschloch."
"Ja...und nein."
"Da gibt es keine zwei Meinungen."
"Obito, ich war einverstanden, mit dir wegzufahren, damit wir in Ruhe und ohne Störung über alles reden können. Ohne Familie, ohne Druck, ohne Kakashi. Aber versuch nicht, mir deine Meinung aufzuzwingen."
"Schon gut, schon gut."
Kurze Pause.
"Ich meine, ich heiße nicht gut, was er getan hat. Doch in den letzten Tagen hatte ich genug Zeit nachzudenken. Ich kann ihn zumindest verstehen."
Obito gab keine Erwiderung oder sie war so leise, dass man sie nicht hören konnte.
"Guck nicht so. Ich bin nicht verrückt. Nachdem was du mir erzählt hast, tue ich das wirklich. Er war seit frühester Jugend alleine und irgendwann stolperst du in sein Leben. Obito, hast du nicht begriffen, wie wichtig du für ihn geworden bist?"
"Das gibt ihm kein Recht dazu mit dir...also", knurrte der Uchiha.
"Ich habe dir erzählt, dass er mich zu nichts gezwungen hat. Es gehören immer zwei dazu."
"Bin immer noch der Meinung, dass er dich und deine Schwäche ausgenutzt hat."
"Herrje, nochmal: Meine Zweifel waren schon vorher da, aber ich habe nicht die Klappe aufgemacht und mit dir geredet. I c h bin zu ihm gegangen. Er war nur ein Katalysator."
"Meinst du das ernst?"
"Ich habe lange nachgedacht. Ich weiß nicht, wie es mit uns weitergeht. Ich habe nur beschlossen, dich zunächst nicht zu heiraten."
"Das sagtest du bereits." Obitos Missbilligung und Enttäuschung waren deutlich herauszuhören.
"Und darüber lasse ich auch nicht mit mir reden...Obito, bitte fahr langsamer. Die Kurven werden spitzer und man sieht kaum noch was."
"Keine Sorge, Rin. Ich habe alles unter Kontrolle."
Kurze Pause, bis sie wieder anfing zu sprechen.
"Noch was: Ich finde, du solltest mit Kakashi reden."
"Ist das dein Ernst?"
"Mein voller. Denn wenn du ehrlich bist, dann liegt dir immer noch viel an ihm."
"Ich habe gesagt, dass ich ihn nicht mehr sehen will."
"Meinungen kann man ändern. Komm schon...lass es nicht so enden."
Kakashi hörte ein leises Brummeln, was er nicht verstand. Dann vernahm er wieder die Stimme des Schwarzhaarigen. Vor seinem geistigen Auge sah er das Gesicht des jungen Mannes, der beleidigt seine Miene verzog, bevor sich seine Züge wieder glätteten.
"Es stimmt, irgendwie...vermisse ich ihn und es war eine schöne Zeit, die wir hatten. Er wird mir nie ganz egal sein können."
"Na siehste. Komm...gib dir einen Ruck."
"Grrrgh, gut okay. Ich sprech nochmal mit ihm."
"Wusste ich es doch."
"Dir kann ich nichts abschlagen und wenn es dir wichtig ist..."
"Weil es für dich wichtig ist...glaub mir. Ich habe dir doch versprochen, dass ich auf dich achte. Ach...Obito...Obito, Achtung die Kurve da vorne. Du...du bist zu schnell. Obito...aaahhhhh"
"SCHEIßE!"

Kakashi hörte ein quietschendes Geräusch, offenbar die Bremse, Rin, die weiter schrie...Sekunden nichts und dann...ein lautes Krachen und Poltern, zerberstendes Metall und das Splittern von Glas. Ruckartig setzte er sich aufrecht. Vor seinem inneren Auge sah der Hatake das Auto den Abhang hinab stürzen, an der Felswand aufprallen und sich einige Mal drehen, so wie der Sachverständige es in seinem Gutachten beschrieben hatte. Nun herrschte Stille. Plötzlich ganz leise Obitos Stimme, als er ob er sehr weit weg wäre:

"Rin...Rin, geht es dir gut? Rin,...es tut mir leid!"

Wie betäubt saß der Grauhaarige auf seinem Sofa und rührte sich nicht, hörte nur seinen eigenen Atem, bis er aus dem Recorder ein leises Kratzen und Keuchen, eine Art Wimmern hörte, eine leise Stimme.

"Rin...Rin..., ich...mein Gott...Rin..."
Eine kurze Pause, wieder ein Wimmern, dann erneut Obitos Stimme, die langsam leiser wurde.
"Ka...Ka...Kakashi...es...Kakashi...es...tut mir leid, es...Danke, dass...du mein Freund bist...Rin, ich komme..."
Stille.

Das Band lief bis zum Ende, es schaltete sich von alleine aus. Kakashi hätte es auch nicht gekonnt. Wie benommen saß er auf dem Sofa und starrte auf das Diktiergerät, das unschuldig auf dem Tisch lag. Seine Kleidung war durchgeschwitzt und er schnappte nach Luft, als wäre er einen Marathon gelaufen. Dann warf er den Kopf in die Hände und fing hemmungslos an zu weinen.

Lange hatte er einfach dagesessen und seinen Gefühlen freien Lauf gelassen. Er hatte geheult wie ein Schlosshund, bis er fast dehydriert war. Es war ihm egal gewesen. Irgendwann und von irgendwoher fand er die Kraft aufzustehen und zur Dusche zu wanken. Das heiße Wasser tat ihm gut und half ihm seine Muskeln zu entspannen, die er die ganze Zeit über angespannt hatte und die mittlerweile verkrampft waren. Er brauchte das Band nicht nochmal abzuspielen. Das Gehörte hatte sich in seine Hirnwindungen eingebrannt. Nie würde er es vergessen können.

Wenn man ihn gefragt hätte, was er jetzt empfand, hätte er darauf keine Antwort finden können. Alles sprudelte durcheinander: Trauer über den Verlust von Obito und Rin, Wut über die Unverantwortlichkeit seines Freundes und noch vieles, vieles mehr.

Als er sich in der Küche über sein Abendessen, ein Fertigauflauf aus dem Kombini, beugte, wurde ihm klar, dass er Zeit brauchte, um mit dem allem fertig zu werden. Er konnte nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. In ihm war das reinste Chaos und er bezweifelte, dass er alleine alles würde ordnen können. Er musste sich eingestehen, dass er eine Auszeit brauchte. Also stand er auf, ging entschlossen ins Schlafzimmer und fing an, seinen Koffer zu packen. Dann schaltete er seinen Laptop an und begann zu recherchieren. Als er am nächsten Tag auf dem Weg zum Flughafen im Büro anrief, reagierte Bisuke mehr als erstaunt, als sein Chef ihm erklärte, er möge bitte in Absprache mit Harare alle Termine absagen oder verschieben. Er sei die nächsten Wochen nicht zu sprechen.

"Kann man Sie irgendwo erreichen?"
"Nein."
"Wo machen Sie denn Urlaub?"
Kakashi schnaubte. "Wer sagte was von Urlaub?"
"Sagten Sie nicht, Sie wollten sich erholen?"
Sein Chef schwieg einen Moment. "Naja, trotzdem kann man es nicht unbedingt als Urlaub bezeichnen."
Bisuke war verwirrt. "Wohin geht es denn?"
"Nach Australien, ins Outback."

Acht Wochen später stand ein braungebrannter Kakashi vor einem weißen zweistöckigen Haus in einem der Außenbezirke Konohas. Heute bei Tageslicht fiel ihm auf, dass man von hier aus einen sehr schönen Blick auf die Felsengesichter, die Grünanlagen, aber auch auf die Altstadt von Konoha hatte. Weiterhin fiel ihm der überaus gepflegte Vorgarten auf, durch den er gelaufen war. Es war wirklich ein schönes Zuhause, das Yamato bewohnte. Hier konnte man sich wohlfühlen.

Er stand einfach da und war so nervös wie ein Schuljunge vor einer Prüfung. Unruhig trippelte er von einen Fuß auf den anderen. Wiederholt klimperte er mit den Fingern gegen die Flasche, die er als Mitbringsel in der Hand hielt. Er wusste, dass der Kommissar zu Hause war, denn heute hatte er dienstfrei. Daher war er hergekommen, doch jetzt...traute er sich irgendwie nicht. Dabei hatte er sich einen Plan gemacht, als er sich gestern sein Vorgehen überlegte.

Ob er immer noch zu seinem Angebot steht?

Du wirst es nicht herausfinden, wenn du nicht klingelst!

Vielleicht hat er schon jemand anderes gefunden?

Du wirst es nicht herausfinden, wenn du nicht klingelst!

Was ist, wenn ihn die Geschichte abschreckt?

Du wirst es nicht herausfinden, wenn du nicht klingelst!

Und was mache ich...

KLINGEL MENSCHENSKIND!!!

Kakashi schloss kurz die Augen, um sich zu sammeln. Kaum hatte er die Hand zur Klingel ausgestreckt, als auch schon die Tür aufgezogen wurde. Wieder war Yamato ihm zuvor gekommen und blickte ihn erstaunt an.

"Kakashi?"
"Hallo Yamato! Komm ich ungelegen?"
"Nein, ich habe nur nicht mit dir gerechnet. Ich hatte gehört, dass du für eine Weile ins Ausland gegangen wärst."
"Ja, bin seit gestern wieder da."
"Aha, siehst gut aus, erholt."
"Danke, war trotzdem kein Vergnügen."

Yamatos Stirn legte sich in Falten. Augenscheinlich hatte der Anwalt seine Neugier geweckt. Dann fiel ihm die Flasche auf, auf die er zeigte.

"Was ist das?"
"Och, das ist ein 15 Jahre alter Whisky, Suntory Royal. Habe ich damals von dem alten Uchiha bekommen. Für besondere Anlässe wie er sagte."

Ein Lächeln zeigte sich in Yamatos Gesicht, was Kakashis Herz sofort etwas schneller schlagen ließ.

Weiß dieser Mann eigentlich wie gut er aussieht, wenn er lächelt?

"Ist denn ein solcher Anlass?", wurde der Hatake in seinen Gedanken unterbrochen.
Kakashi nickte ernst. "Ich...ich war... weg, um mir über verschiedene Dinge klar zu werden. Und...darüber wollte ich gerne mit dir reden. Dir die Sachen erklären und deine Fragen beantworten."

Der Braunhaarige legte seinen Kopf schief und sah sein Gegenüber aufmerksam an. Kakashi schaute ihm in die Augen, konzentrierte sich nur darauf, damit er nicht den Faden oder den Mut verlor.

"Aber zunächst habe ich eine Frage an dich."
"Schießen Sie los, Herr Anwalt."

Kakashi kramte in der Tasche seiner Jeans und zog schließlich einen weißen total zerknitterten Zettel heraus. Die Ecken waren verknickt und er sah aus, als würde er jeden Moment auseinanderfallen. Man sah ihm deutlich an, dass er schon tausende Mal auf- und zusammengefaltet worden war.

"Willst du mich immer noch besser kennenlernen?"

ENDE

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Author: The Hon. Margery Christiansen

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Name: The Hon. Margery Christiansen

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