BSA oder T47 Tretlager Standard für deine Stahlrahmen? (2024)

Für unsere hart gelöteten Rahmen ohne Muffen bieten wir zwei Standards für Innenlager an.BSA mit 68mm ist der Standard für alles, außer für Mountainbikes (73mm). Mit einem 68mm Tretlagergehäuse kann man alle Kurbeln fahren, Du brauchst nur ein passendes Innenlager. Allgemein empfehlen wir BSA. Aber auch der nicht mehr ganz so neue T47-Standard bietet Vorteile.

T47 ist ein Standard mit Gewinde, also sozusagen der große Bruder von BSA. Die T47-Innenlager werden, wie BSA, eingeschraubt und nicht wie Pressfit-Lager eingepresst. Das Werkzeug zum Ein- und Ausbau eines T47-Innenlagers ist relativ einfach im Vergleich zum Pressfit. Und da der T47-Standard ein Gewinde hat, wird das allgemein bekannte Problem der Quietschgeräusche im Tretlagerbereich vermieden.

Da der T47-Standard ein Durchmesser verwendet, das größer als das BSA ist, sollte ein Rahmen mit T47 steifer sein als einer mit BSA. Das ist die Annahme, allerdings haben wir das hier noch nicht überprüft. Ein Nachteil des T47 ist allerdings das Gewicht. Das T47 Tretlagergehäuse wiegt 100g Gramm mehr als ein BSA! Die Rohre müssen aber, da der Durchmesser größer ist, ein bisschen kürzer sein. Daher darf man also nicht nur das Gewicht der Tretlagergehäuse einzeln vergleichen, sondern das Komplettpaket der benutzten Rohre. Das haben wir allerdings auch noch nicht geprüft.

Wir haben uns auch gefragt, was das Gewicht der passenden Innenlager ist. Und wir waren ziemlich überrascht. Das SRAM DUB T47 Innenlager wiegt 82g, nur 9g mehr als das DUB BSA Innenlager (73g). Zum Vergleich haben wir auch ein T47 Innenlager für Shimano (24mm Achse) zur Hand, und es wiegt etwas mehr, 129g. Es hat allerdings auch Vorteile, dazu kommen wir später.

Der große Vorteil von T47 ist aus unserer Sicht, dass die innenverlegten Züge um das Tretlagergehäuse herum nicht aus dem Unterrohr austreten, dann wieder (wenn gewünscht) in die Kettenstreben ein- und wieder herausgeführt werden. So ist das aber beim BSA. Es hängt natürlich ein bisschen von den Innenlagern ab, aber normalerweise gibt es ausreichend Platz, um die Züge auch für eine mechanische Zweifach-Schaltung in das Unterrohr einzuführen und anschließend, nach dem Unterrohr, in das Tretlagergehäuse durch ein großes Loch zwischen dem Innenlager und dem Innenlagergehäuse und zum Abschluss in die Kettenstreben und weiter nach hinten zu führen. Das sieht besser aus, und der Rahmen für diese Art der Kabelverlegung kann viel einfacher gebaut werden, weil viel weniger Ein- und Ausgänge genutzt werden. Bei einem vollintegrierten Rennrad mit drahtloser SRAM AXS Schaltung muss man nur den Ausgang für die Bremse bohren und ein großes Loch im Steuerrohr, und in Nullkommanichts sind alle Kabel praktisch nicht mehr sichtbar! Es ist also weniger Arbeit, spart Gewicht und sieht geil aus!

Leider gibt es natürlich auch einen Nachteil. Der Aufbau ist schwieriger. Es ist eigentlich nicht so schwierig – mit einigen Tricks bekommt man die Züge gut durch die Rohre. Ein weiteres Problem ist, dass wegen der eingebauten Züge das Innenlager nicht gerade eingeschraubt werden kann. Aber mit ein paar Löcherbohrungen unten im Tretlagergehäuse kann man die Schaltzüge und die Bremsleitung nach unten ziehen, auch wenn das Innenlager eingebaut ist. Das macht alles viel einfacher. Man muss auch wissen, dass manche T47-Innenlager einen größeren oder kleineren Innendurchmesser haben. Der Kurbelachsstandard spielt hier natürlich auch eine Rolle. Ob die Kurbel eine Welle mit 30mm hat (SRAM Dub) oder 24mm (bei Shimano), macht einen großen Unterschied beim Platz für die Kabel. Ja, es ist „nur“ ein Unterschied von 6mm, aber das macht irgendwie doch etwas aus.

Allerdings haben wir relativ problemlos ein mechanisches Zweifach-Rennrad mit Scheibenbremsen aufgebaut (allerdings nicht voll integriert, sondern mit den Zugeingängen im Unterrohr) und haben dabei auch das Standard-DUB-Innenlager (30mm Welle) von SRAM benutzt. Wegen der Innenlager bieten manche Firmen, zum Beispiel Rideworks aus Großbritannien, Innenlager an, die eine Hülse für den kleinstmöglichen Außendurchmesser besitzen. Das hilft, den Aufbau zu vereinfachen.

Es ist auch gut zu wissen, dass es den T47-Innenlager-Standard in zwei verschiedenen Breiten gibt: 68mm und 85,5mm. Mit dem passenden Innenlager kann man alle Kurbeln und Achsstandards fahren. Der Unterschied ist, dass bei dem Standard mit 68mm die Lagerschalen außen liegen, bei dem mit 86,5mm liegen sie innerhalb des Tretlagergehäuses. Wir empfehlen die Breite 85,5mm, denn die Kettenstreben können weiterer nach außen versetzt werden. Mit der Breite 68mm müssen die Kettenstreben weiter nach innen versetzt werden, damit es ausreichend Platz für die Züge gibt, und das ist mehr, als man eigentlich will. Also hat man beim Einbau der Züge mit den 85,5mm mit dem T47 mehr Freiheit. Der Nachteil der größeren Breite von 85,5mm ist allerdings, dass die mit 68mm wesentlich häufiger T47-Innenlagern vorkommen. Allerdings bieten sowohl SRAM und Campagnolo T47-Innenlager mit 85,5mm an und nicht mit 68mm. Bei Shimano gibt es bislang gar keine T47-Innenlagern, allerdings gibt es diese von anderen Anbietern.

Was empfehlen wir? Das hängt davon ab, worauf du Wert legst. Viele im Rennradbereich und jetzt beginnend auch im Gravel-Bereich fahren seit Jahren mit einer elektrischen Schaltung von SRAM, Shimano oder Campagnolo. Ich selbst fahre Rennrad mit dem SRAM AXS. Von denen, die elektrisch fahren, habe ich nur wenig Negatives gehört. Im Großen und Ganzen sind alle mit AXS oder Di2 zufrieden bis sehr zufrieden. Wenn du alles nach innen verlegt haben willst, insbesondere bei voll integrierten Modellen (das geht aktuell nur mit Rennrädern), empfehle ich SRAM AXS oder die neue Di2 von Shimano, weil der Rahmen einfacher zu bauen ist. Die elektrische Schaltung vereinfacht zudem den Aufbau des Komplettbikes. Für ein Einfach-Gravel-Bike mit mechanischer Schaltung würde ich immer noch die T47 Standard-Innenlager empfehlen. Für ein mechanische Zweifach-Bike würde ich eher die Züge klassisch außen verlegen und die Bremsleitung innen. Das System funktioniert seit vielen Jahren gut, und das wird immer so bleiben. Aber wenn dich komplett nach innen verlegte Züge reizen, dann funktioniert das mit T47 ebenfalls.

Schon mal überlegt, Deinen eigenen Rahmen selbst zu bauen? Wir bietenRahmenbaukurse an.

BSA oder T47 Tretlager Standard für deine Stahlrahmen? (2024)

FAQs

Is T47 better than BSA? ›

Performance. The frictional loss in a T47 Shimano setup is worse than a BSA Shimano setup. The main loss is through the bearings.

What is the benefit of a T47 bottom bracket? ›

T47 is Adaptable

With larger cups, T47 can accommodate bearings compatible with 30mm spindle cranks, 29mm DUB, 22/24mm GXP and 24mm Shimano crank spindles all while giving you the option of either inboard or outboard bearing configurations.

What is a T47 frame? ›

What Is A T47 frame? T47 is a standard 47mm x 1.0mm threaded shell used on Trek, Felt, and Factor bikes. It's also commonly used on custom builds and comes in a variety of widths.

What is a T47A bottom bracket? ›

T47 is a standard we helped develop, an answer to the imprecise and often loud press fit bottom brackets that appeared on the market a few years ago. T47 offers the benefits of larger bottom bracket shells, mainly frame stiffness, with the upsides of traditional, threaded bottom brackets, precision and quietness.

What is the difference between English and BSA bottom bracket? ›

The difference between the BSA and the English DUB is that the bearing is larger in the English DUB to allow for the larger DUB crank spindle.

What tool for a T47 bottom bracket? ›

BBT-47-16 Features

Fits 16-notch threaded bottom bracket tool fittings with a major diameter (outside of notches) of 52–54 mm and a minor diameter (inside of notches) of 48.8 mm, including: C-Bear® T45 24mm, 30mm, and DUB® C-Bear® T47-BB86. CeramicSpeed T47/86.

What is the benefit of a low bottom bracket? ›

More bottom bracket drop may improve handling by lowering the bike's center of gravity, thus improving stability and providing more responsive rear-end handling (steering with body weight).

How long will a bottom bracket last? ›

Most bottom brackets last for thousands of miles, which is typically 1-2 years for many riders. However, you may need to replace your bottom bracket more often if: It is exposed to moisture. You often ride in dirt or mud.

What is T47? ›

A T-47 affidavit, also known as the "Affidavit of Physical Condition," is a legal document used in the state of Texas during a property sale. It is used to certify that the seller of a property has not made any changes or alterations to the property since the survey was completed.

What is the difference between inboard and outboard bottom bracket? ›

On an internal bottom bracket, the bearings sit inside the frame of the bike. That means the bottom bracket barely adds any width to the shell. On an outboard bottom bracket, the bearings sit outside the frame of the bike, typically adding around 10mm on each side to the effective width.

What is the difference between internal and external T47 bottom bracket? ›

The “internal” designation on this bottom bracket refers to the fact that the bearings sit “inboard” of 86mm and 92mm wide bottom bracket shells, as opposed to our “external” T47 bottom brackets where the bearings sit “outboard” of 68mm and 73mm wide bottom bracket shells.

Do I need spacers on my bottom bracket? ›

Much like GXP, you don't need to add any spacers to the bottom bracket if you have a 73mm shell, but you will need to add a 4.5mm spacer to the right-hand side of the crank axle, unless you're using a chain guide, in which case a 2mm spacer is required instead, along with a 2.5mm spacer on the right-hand side of the ...

Does a good bottom bracket make a difference? ›

With bottom brackets, radial bearings are more forgiving, this is because the non angled surface helps reduce stress on the bearing cartridge caused by the weight of the load (you and your bike) and will help battle premature wear caused by incorrect preload and frame misalignment.

What does BSA stand for MTB? ›

These are: BSA, BSC, BC, ISO, British, and Euro, the name used in BMX bike circles. The term BSA stands for Birmingham Small Arms, a British company that produced bicycles, cars and other durable goods. The term BSC stands for British Standard Cycle, which adopted the same standard. BSC is sometimes shortened to BC.

What is a BB86 bottom bracket? ›

The BB86 standard was introduced by Shimano and reduced the shell diameter by 1mm to 41mm. BB86 bottom brackets accepted standard 24mm integrated cranks. The “86” refers to the width of the bottom bracket that fits into a standard road bike. 86 is shorthand as the exact width is is 86.5mm.

What size are the threads on a BSA bottom bracket? ›

The frame's bottom bracket has threads cut into the shell. Typically threads are BSA (1.37" x 24tpi), Italian (36 x 24tpi) or French (35mm x 1).

Top Articles
Latest Posts
Article information

Author: Moshe Kshlerin

Last Updated:

Views: 5936

Rating: 4.7 / 5 (77 voted)

Reviews: 92% of readers found this page helpful

Author information

Name: Moshe Kshlerin

Birthday: 1994-01-25

Address: Suite 609 315 Lupita Unions, Ronnieburgh, MI 62697

Phone: +2424755286529

Job: District Education Designer

Hobby: Yoga, Gunsmithing, Singing, 3D printing, Nordic skating, Soapmaking, Juggling

Introduction: My name is Moshe Kshlerin, I am a gleaming, attractive, outstanding, pleasant, delightful, outstanding, famous person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.